Stadtwerk und Taubermobil bauen Carsharing aus

Das Stadtwerk Tauberfranken baut das E-Carsharing in Bad Mergentheim weiter aus: So werden zusätzlich zu den 3 Vereinsfahrzeugen künftig zwei vollelektrische Fahrzeuge am Standort Bahnhof im Carsharing zur Verfügung stehen. Daran beteiligen sich die Stadt Bad Mergentheim und die Sparkasse Tauberfranken, deren Beschäftigte für dienstliche Zwecke auf diese Option nachhaltiger Mobilität zugreifen.

Gaben den Startschuss für das erweiterte E-Carsharing in Bad Mergentheim (v.l.) Stadtwerks-Geschäftsführer Paul Gehrig, VGMT-Geschäftsführer Thorsten Haas, Kreis-Dezernentin Ursula Mühleck, Oberbürgermeister Udo Glatthaar, Max Fischbeck (Stadtwerk), Wolfgang Reiner (Vorstand Sparkasse), Siegfried Scheidel (Leiter Facility Management Sparkasse), Dorothea Grebbin (Vorsitzende Taubermobil), Thomas Landwehr (Nachhaltigkeitsbeauftragter Sparkasse), Fabian Fluhrer (Projektleiter Nachhaltige Mobilität Stadtwerk) und Stefan Lipski (Westfrankenbahn). (Bild: Stadt Bad Mergentheim)

Zugleich gehen hier das Stadtwerk Tauberfranken und der Verein „Taubermobil Carsharing“ eine vertiefte Kooperation ein.  Der Verein kümmert sich um die Fahrzeuge und wird auch persönliche Einführungen in die praktische Handhabung der Carsharing-Abläufe und der E-Autos anbieten. Im Beisein aller Projektbeteiligten fand jetzt der Startschuss für das erweiterte Angebot am Standort Parkhaus Bahnhof in der Bad Mergentheimer Zaisenmühlstraße statt. Durch die unmittelbare Nähe zum Bahnhof wird auch das Angebot der dortigen Mobilitätszentrale noch besser.

Gleich mehrere positive Aspekte sah deshalb Oberbürgermeister Udo Glatthaar in dem Projekt: „Der Ausbau des E-Carsharings ist ein wichtiger Baustein hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität in Bad Mergentheim – und damit auch ein Beitrag zu unserem ehrgeizigen Ziel, als Stadt bereits zur Landesgartenschau 2034 die Klimaneutralität anzustreben. Besonders freut mich, dass dieses Angebot breit mitgetragen wird, was der heutige Termin noch einmal unterstreicht. Dafür danke ich allen Partnern. Als Stadtverwaltung haben wir als Nutzende dieses Angebotes eine gute Antwort auf den wachsenden Mobilitätsbedarf für dienstliche Zwecke gefunden, der die Kapazitäten des eigenen Fuhrparks mitunter übersteigt. Uns geht es da genauso wie vielen Privathaushalten: Dank Carsharing können wir auf die Anschaffung zusätzlicher Fahrzeuge verzichten.“ 

Für das Stadtwerk erklärte dessen Geschäftsführer Paul Gehrig: „E-Carsharing und E-Lade-Infrastruktur auszubauen ist Teil unserer Roadmap 2030, mit der wir bereits ab 2025 weitgehend klimaneutral unterwegs sein wollen. Wir sind deshalb dankbar, dass wir mit weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern Carsharing voranbringen und so gemeinsam zeigen, dass Carsharing auch im ländlichen Raum funktioniert.“ Mit dieser Kooperation und dem Mut aller Beteiligten könne das Stadtwerk „auch dieses dicke Brett bohren“.

„Wir freuen uns sehr, dass das Sharingangebot am Bahnhof Bad Mergentheim ausgeweitet wird“, ergänzte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung des Main-Tauber-Kreises.  „Hierdurch wird auch das Mobilitätsangebot in nächster Nähe zur Mobilitätszentrale aufgewertet und für die Nutzerinnen und Nutzer noch attraktiver. Durch die Umstellung auf die MOQO-App werden die Verleihangebote an der Mobilitätszentrale in Bad Mergentheim und Wertheim in einer App gebündelt. Ein vergleichbares Konzept mit E-Auto und E-Bikes wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern im kommenden Jahr auch am Bahnhof Lauda umsetzen“, sagte sie.

Die Vorsitzende des Vereins Taubermobil Carsharing, Dorothea Grebbin, betonte: „Das Carsharing und der Einstieg in die E-Mobilität leben und gedeihen in Bad Mergentheim. Darüber sind wir vom Verein Taubermobil sehr froh – und stolz, durch unser Angebot und in der Kooperation mit dem Stadtwerk einen Beitrag hin zu einer nachhaltigen Mobilität zu leisten. Mit der Beteiligung der Kommune und der Sparkasse werden endlich Zeichen gesetzt und weitere Betriebe und die Öffentlichkeit motiviert, diesen Weg mitzugehen.“

Wolfgang Reiner, stv. Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Tauberfranken, beschrieb die Motivation seines Hauses: „Als regionale Sparkasse tragen wir eine besondere Verantwortung im Prozess der Dekarbonisierung. Dies bedeutet, dass wir uns langfristig darauf konzentrieren, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren, und das Ziel verfolgen, keinerlei Treibhausgasemissionen durch unsere Wirtschaftstätigkeiten zu verursachen. Konkret streben wir bis spätestens 2035 einen vollständig klimaneutralen Geschäftsbetrieb an, um CO2-neutral zu werden. In diesem Zusammenhang haben wir auch unsere Nachhaltigkeitserklärung im Jahr 2020 unterzeichnet und zahlreiche Maßnahmen initiiert. Aktuell stellen wir unseren Fuhrpark soweit möglich Schritt für Schritt auf E-Carsharing um. In der Anlageberatung gehören nicht nur nachhaltige Investmentfonds seit geraumer Zeit zum Standardangebot mit steigendem Interesse. Auch in der Firmenberatung steigen wir mit unseren Kunden in Fragen rund um das Thema ESG ein, um speziell hier bei der Transformation bestmöglich zu unterstützen. Darüber hinaus sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber unserer Region bewusst und sehen es als unsere Pflicht an, als gutes Beispiel voranzugehen.“

E-Carsharing – so funktioniert es:

Mit dem neuen Angebot kann jede und jeder die Fahrzeuge für die eigene Nutzung ganz einfach buchen. Dies funktioniert über die MOQO-App. Nach dem Download und der Registrierung (hier wird einmalig eine Gebühr von 9,50 Euro fällig) findet die Überprüfung des Führerscheins online statt – und das Auto kann für den gewünschten Zeitraum gebucht werden. Damit ist es zum benötigten Termin fest reserviert.

Das Fahrzeug wird von Nutzerinnen und Nutzern anstatt mit dem Schlüssel über die MOQO-App geöffnet und verschlossen. Sie sendet dazu ein elektrisches Signal, vergleichbar mit der Funkfernbedienung. Die Kosten für die Fahrzeugnutzung setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Zeitpreis (3 Euro pro Stunde oder 30 Euro pro Tag) und dem Kilometerpreis (20 Cent pro Kilometer). Wer das Fahrzeug am Wochenende nutzt, zahlt dafür eine Gesamt-Zeitpauschale von 50 Euro. Carsharing ist besonders dann interessant, wenn man in der Alltagsmobilität kein eigenes Auto benötigt und auf Alternativen zurückgreifen kann (öffentlicher Nahverkehr, Fahrrad, Mitfahrgelegenheit). Allein der Unterhalt eines eigenen Fahrzeugs kann pro Monat schnell mehrere hundert Euro kosten. Zudem sind Fahrzeuge im Privateigentum trotz hoher Unterhaltungskosten statistisch gesehen die meiste Zeit ungenutzt abgestellt. Auf der Internetseite www.stadtwerk-tauberfranken.de sind in Kürze die Tarife des Angebots im Detail einsehbar und ein „Tarifrechner“ hilft dabei, eine Fahrzeugnutzung beispielhaft zu kalkulieren. stv